Standort Laudenbach – Vereinschronik

Vereinschronik anlässlich der Kirmes und 125 Jahrfeier im Jahr 2002
(Feuerwehrverein: Freiwillige Feuerwehr Laudenbach e.V.)

Aus den Zeiten des Zweiten Weltkrieges hat sich wegen des Fehlens von Protokollen äußerst wenig in die Gegenwart gerettet. Genauere Unterlagen wie Protokolle und dergleichen des Vereins der Freiwilligen Feuerwehr Laudenbach existieren erst ab dem Jahre 1951. Daher beschränken sich die weiteren Ausführungen auf die Geschichte der Feuerwehr in den letzten 52 Jahren. Von 1924 bis 1945 waren Karl Möller, ab 1945 für kurze Zeit Klaus Klein-schmidt und ab Ende 1945 Justus Faßhauer die jeweiligen Ortsbrandmeister. Deren Nachfolger im Amt waren Heinrich Klein-schmidt und Wilhelm Lenz. Seit 1989 ist Werner Möller Wehrführer. Im Bild: Unsere ehemaligen Ortsbrandmeister. Ganz links Klaus Kleinschmidt, im Bild rechts in der Mitte Justus Fasshauer, im Hintergrund Wilhelm Lenz und ganz rechts am Rand Heinrich Kleinschmidt. Untergebracht war die Feuerwehr in Laudenbach seinerzeit im alten Spritzenhaus an der Sälzerstraße in der Dorfmitte.Vielfältige Aktivitäten deuteten auch schon damals auf ein reges Vereinsleben neben dem eigentlichen Feuerwehrdienst hin. So fanden wir unter anderem Fotos und Berichte von einer Vereinsfahrt 1953 in den Teutoburger Wald sowie über eine Aufführung einer Theatergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Laudenbach, die schon damals existierte.

Im Jahre 1954 wurde eine Motorspritze samt Anhänger und Zubehör für insgesamt 8498,50 DM angeschafft. Diese Motorspritze befindet sich noch heute in den Händen der Freiwilligen Feuerwehr Laudenbach und wurde vor einigen Jahren von Grund auf restauriert. Dieses war wohl ein erster Meilenstein auf dem Weg zu einem richtig funktionierenden Brandschutz in unserem Dorf Laudenbach. 1955 wurde dann das alte, vorhandene Spritzenhaus renoviert. Im gleichen Jahr fand der Kreisfeuerwehrverbandstag für den Kreis Witzenhausen in Laudenbach statt. Im Rahmen dieses Verbandstages in Laudenbach wurde dann auch das renovierte Gerätehaus eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Es sollte für weitere 34 Jahre das Domizil der Laudenbacher Brandschützer bleiben. Der Verbandstag 1955 war der bisher einzige in Laudenbach und auch schon damals einer der kulturellen Höhepunkte im dörflichen Leben. 1956 wurden die Beiträge von 20 auf 30 Pfennige pro Monat erhöht. Gleichzeitig nahm man in diesem Jahr erstmals mit einem Motivwagen an der Laudenbacher Kirmes teil. Im folgenden Jahr 1957 wurde eine Vereinsfahrt zur Sababurg unter-nommen, ferner stand eine Bezirksübung zusammen mit den Feuerwehren Uengsterode und Großalmerode auf dem Programm.

Interessant dürfte vielleicht auch einmal der Stand der feuerwehrtechnischen Gerätschaften aus dem Jahre 1957 sein. Demnach waren damals folgende Gerätschaften im Besitz der Freiwilligen Feuerwehr Laudenbach: 1Tragkraftspritze TS 8 mit Anhänger 1Anstelleiter 195 m B-Schlauch 260 m C-Schlauch 6 m Saugschläuche 1Oberflurhydranten 38Unterflurhydranten 1Schlauchwagen 1Sirene 33Uniformen 9Schutzhelme 6Hakengurte 2Fangleinen 3Beile Insgesamt waren 35 Feuerwehrleute aktiv, zu denen sich noch 15 passive Feuerwehrkameraden gesellten. 1961 wechselte das Amt des Ortsbrandmeisters von Justus Faßhauer zu Heinrich Kleinschmidt. Drei Jahre später, im Jahre 1964, zählte die Feuerwehr Laudenbach immerhin schon 80 Mitglieder. In diesem Jahr fand wieder eine Bezirksübung, zusammen mit Großalmerode und Rommerode statt. Übungsobjekt war die Heilstätte am Meißner. Ebenfalls im gleichen Jahr wurde das Spritzenhaus um einen Schlauchturm erweitert und eine 15 Meter Zweirad-Drehleiter angeschafft. Im Jahre 1966 wurden die Organisationsstrukturen der Feiwilligen Feuerwehr Laudenbach geändert. Das Amt des Ortsbrandmeisters wurde vom Amt des Vereinsvorsitzenden getrennt. Damit wurde schon damals die Trennung von öffentlich-rechtlichem Teil (Einsatzabteilung) und dem Verein der Freiwilligen Feuerwehr deutlich. Ortsbrandmeister blieb Heinrich Kleinschmidt, Vereinsvorsitzender wurde Karl Faßhauer und stellv. Ortsbrandmeister Wilhelm Lenz. Er übernahm das Amt von Gustav Range, der es lange Jahre zuvor ausgeübt hatte. Weiterhin komplettierten Willi Orth als Schriftführer (seit 1955) und die jeweiligen Gruppenführer den Vorstand. Als Kassenwart (seit 1959) fungiert bis zum heutigen Tage Hermann Fiedler. Ein Jahr später kam noch Heinz Seitz als Gerätewart hinzu. Ebenfalls im Jahre 1966 war die Freiwillige Feuerwehr Laudenbach Ausrichter der örtlichen Kirmes und man nahm wie jedes Jahr mit einer Abordnung am Kreisfeuerwehrverbandstag teil. Im Bild von links nach rechts: Heinrich Kleinschmidt, Georg Bach-mann, Heinrich Seitz, Gustav Range, Gustav Schmidt, Wilhelm Lenz, Karl Blum, Heinrich Oetzel, Otto Pfeil, Willi Orth und Herbert Orth

Im Jahre 1967 gastierte die „Bewegliche Feuerwehrschule“ der Landesfeuerwehrschule Kassel in Laudenbach, um die aktiven Feuerwehrkameraden weiterzubilden. Am 09. März 1968 wurden Wilhelm Lenz zum Ortsbrandmeister und Otto Pfeil zu dessen Stellvertreter gewählt. Bereits im Jahre 1970 richtete man wieder die Kirmes in Laudenbach aus. Im Bild sehen wir Teile des Festausschusses beim Kirmes-umzug. Als Höhepunkt des Jahres konnte endlich das neu angeschaffte Löschgruppenfahrzeug LF 8 von der Fa. Ziegler auf einem Daimler-Benz Fahrgestell in Betrieb genommen werden. Die offizielle Übergabe erfolgte jedoch erst am 08. Oktober 1971. Im Jahre 1974 wurde aus der Feuerwehr Laudenbach im Rahmen der Gebietsreform eine Stadtteilfeuerwehr der Stadt Großalmerode. Dies änderte jedoch nichts daran, dass man als Feuerwehr und auch als Verein selbständig blieb.

Ebenfalls war man im Jahr 1974 wieder Ausrichter der Kirmes in Laudenbach. Im Bild das gesamte Kirmesteam aus diesem Jahr. Die weiteren Jahre verliefen relativ ruhig. Der Vorstand änderte sich bis auf Wechsel der Gerätewarte von Heinz Seitz über Georg Bachmann bis Heinrich Oetzel auf lange Zeit nicht. Man unternahm mehrere Vereinsfahrten, so u.a. Altmühltal – Ostsee – Lugano – Groednertal – Göteborg – Ruhpolding und Wörgl. Im Jahr 1979 war die Freiwillige Feuerwehr wieder Ausrichter der Kirmes in Laudenbach. Auch tauchten ab 1975 die ersten Jugendlichen im Verein auf, die Gründung einer richtigen Jugendfeuerwehr sollte jedoch erst später erfolgen, nämlich am 15. Juni 1982. Seit dieser Zeit war Manfred Wille als Jugendfeuerwehrwart zehn Jahre lang für den Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr Laudenbach zuständig. Damit feiert auch unsere Jugendwehr in diesem Jahr ihr 20 jähriges Bestehen. Wir haben diesem Ereignis ein eigenes Kapitel in dieser Festschrift gewidmet. Im gleichen Jahr fand am 15. Mai 1982 der Stadtfeuerwehrtag der Stadt Großalmerode erstmals in Laudenbach statt. Bei dieser Gelegenheit wurde der Wehr eine neue Tragkraftspritze TS 8 der Fa. Ziegler übergeben, die noch heute im Einsatz ist. Ebenfalls 1982 wurde nach vielen Bemühun-gen aller politisch Verantwortlichen der Bau eines neuen Feuer-wehrgerätehauses in den Investitionsplan der Stadt Großalmerode aufgenommen. Damit nahm ein lang gehegter Wunsch der Laudenbacher Feuerwehr langsam Gestalt an, denn das bisherige Spritzenhaus war mittlerweile baufällig geworden und die dort vorhandenen Räumlichkeiten ohne Aufenthaltsraum und ohne Toiletten ließen einen geregelten Feuerwehrdienst einfach nicht mehr zu.

Am 21. September 1987 wurde mit den Erdarbeiten zum Bau des neuen Hauses in der Weißen Gelster begonnen. Am 29. Oktober 1987 erfolgte im Beisein vom damaligen Bürger- meister Dieter Brosey die Grundstein- legung. Veranschlagt waren für den Neubau ca. 480000 DM. Ein knappes 1 ¼ Jahr später, am 25. Februar 1989 wurde der Bau dann offiziell übergeben.

Am 30. April 1989 wurde es der Bevöl-kerung im Rahmen eines Tages der offenen Tür vorgestellt. Im Mai gleichen Jahres schied Wilhelm Lenz wegen Erreichen der Altersgrenze als Wehrführer aus. Zu seinem Nachfolger wurde Werner Möller, er hatte schon fünf Jahre als stellv. Wehrführer seinen Dienst versehen, und zu dessen Stellvertreter Manfred Wille gewählt. Im Herbst 1989 fand wiederum der Stadtfeuerwehrtag in Laudenbach statt. Im Jahre 1992 wurde ein neues Feuerwehrfahrzeug LF 8/6 (IVECO-MAGIRUS) mit 600 Liter Wassertank der Wehr übergeben. Es löste das mittlerweile in die Jahre gekommene LF 8 mit dem Baujahr 1969 ab. Im gleichen Jahr konnte die Jugendfeuerwehr Laudenbach ihr zehnjähriges Bestehen feiern. Der Jugendwart der Aufbaujahre, Manfred Wille, gab sein Amt in jüngere Hände ab. Etwas später, im Januar 1993, erfolgte dann ein Generationswechsel an der Führungsspitze des Feuerwehrvereins. Der langjährige 1. Vorsitzende Karl Faßhauer (27 Jahre), sowie der langjährige Schriftführer und Pressewart Willi Orth (38 Jahre), beide seit mittlerweile mehr als 60 Jahren Mitglieder im Verein, gaben ihre Ämter aus Altersgründen in jüngere Hände ab.

Zum 1. Vorsitzenden wurde Manfred Wille und zum neuen Schriftführer und Pressewart wurde Frank Fiedler gewählt. Im Zuge des Wechsels wurde Dirk Schäfer am 11.02.1993 als Nachfolger von Manfred Wille zum stellvertretenden Wehrführer gewählt. 1994 präsentierte sich die Feuerwehr mit ihren Geräten der Öffentlichkeit mit einem „Tag der Offenen Tür.“ Auch in den Jahren vorher wurden wieder Vereinsfahrten nach Paris, zum Lago Maggiore und in den Schwarzwald, diesmal zusammen mit dem Schützenverein Laudenbach unternommen. Ebenfalls stand 1994 eine Ausbildungsfahrt der Einsatzabteilung zur Frankfurter Flughafenfeuerwehr auf dem Programm. Ein vom Vorstand lang gehegter Wunsch ging im Jahre 1997 in Erfüllung. Seit dem 26. Oktober 1997 existiert nun auch offiziell wieder eine Alters- und Ehrenabteilung, die sich monatlich zu gemeinsamen Aktivitäten trifft. Die Senioren werden von den Kameraden Karl Faßhauer und Willi Orth betreut. Auch sie haben an anderer Stelle ihren Platz in dieser Festschrift. Im Jahre 1999 folgte auf Grund einer Neuwahl, die turnusgemäß durchgeführt wurde eine Neubesetzung des Posten des stellv. Wehrführers. Am 17. Mai 1999 wurde im Gerätehaus Laudenbach Feuerwehrkamerad Peter Oetzel zum stellvertretenden Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Laudenbach gewählt. Der Jahreswechsel 1999 nach 2000, der sogenannte Milleniumswechsel, brachte für die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr eine Besonderheit. Erstmals wurde ein Brandsicherheitsdienst für sämtliche Feuerwehren der Stadt Großalmerode angeordnet, den auch die Feuerwehr Laudenbach im Gerätehaus ableistete. Seit 1999 wird von der Freiwilligen Feuerwehr in Laudenbach nun in Fortsetzung der Tradition vieler Osterfeuer jedes Jahr ein Maibaum errichtet. Einige Fotos von den Osterfeuern und den Maibäumen finden Sie in unserer Fotogalerie in dieser Festschrift. Neben der Aufstellung des Maibaumes 2001 wurde der Stadtfeuerwehrtag der Feuerwehren der Stadt Großalmerode wieder einmal im Stadtteil Laudenbach durchgeführt. Hier wurden Wettkämpfe angeboten, die nicht nur für die Feuerwehrangehörigen interessant waren, sondern es wurden auch Spiele angeboten, die keinerlei feuerwehrtechnischer Vorbildung bedurften.

So kam es, wie es fast kommen musste. Die Mannschaft des Magistrats der Stadt Großalmerode, unterstützt von aktiven Feuerwehrkameraden gewann den von der Feuerwehr Laudenbach gestifteten Pokal. Auch wurde nach langer Durststrecke wieder eine Fahrt für alle Mitglieder angeboten. Unter Führung unseres Schriftführers und Pressewartes Frank Fiedler verbrachte man einige frohe und interessante Tage in unserer Hauptstadt Berlin. Heute steht in Laudenbach eine aktive und schlagkräftige Truppe von gut ausgebildeten und ausgerüsteten Feuerwehrkameraden zur Verfügung, um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein. Die Freiwillige Feuerwehr Laudenbach gliedert sich heute in insgesamt vier Abteilungen. Einsatzabteilung – Jugendfeuerwehr – Alters-und Ehrenabteilung – Passive. Im Jahr 2002 hat der Verein der Freiwilligen Feuerwehr Laudenbach e.V. einen Mitgliederstand von derzeit 189 Personen.